… so lautete damals die Beschreibung über mich bei meiner allerersten eigenen Band. Meine lieben und langjährig so vertrauten Bandkollegen und Resi fanden das sehr passend! Ich übrigens auch. Denn in Hochzeiten jedes Wochenende mit ebenso musikbegeisterten und wirklich tollen, einzigartigen Menschen unterwegs zu sein, viel Spaß zu haben und ausgiebig zu lachen – da ist „man“ doch einfach immer gut drauf! J
Und wer war damals die Kathleen, wenn sie mal weniger „gut drauf“ war?
Nun ja – Verwaltungsfachangestellte in einer Stadtverwaltung, unter anderem; später Stimm- und Sprachtherapeutin und eine Zeit lang auch Lehrerin für Musik und Deutsch. Ich war nicht wirklich unglücklich, doch Zufriedenheit stellte sich eben auch nicht ein und ich hatte immer den Eindruck, dass etwas fehle. Die Diskrepanz wurde auch immer größer, zwischen verrückt, fröhlichen Wochenenden und dem „normalen“ Alltag – so lala. Inzwischen war ich auch Ehefrau und mehrfache Mama und habe als Familienmensch für mich erfahren, dass die wirklich wichtigen Momente sowieso nicht im Außen stattfinden, sondern ganz persönlich sind – ohne, dass ich groß Publikum habe.
Dass irgendwann fast ausschließlich das Singen, bzw. meine Stimme, mein Lebensinhalt sein könnten, hielt ich damals für sehr unrealistisch. Denn Musik zu machen ist doch „nur ein Hobby“, davon kann „man“ ja nicht leben. Außerdem war ich es von klein auf gewohnt, die Bühne mit anderen lieben Menschen zu teilen, denn musikalisch groß geworden bin ich an der Klarinette und am Saxophon in einem Jugendblasorchester.
Es hat also noch eine ganze Weile gedauert, bis ich mich getraut habe, meinen ganz eigenen, persönlichen Weg zu gehen: als Sängerin und freie Rednerin.
Und heute bedeutet Singen für mich mehr, als irgendwelche, meist sogar stetig dieselben Lieder im Programm herunterzuspulen. Singen ist für mich Ausdruck meiner Persönlichkeit. Mit meiner Stimme möchte ich etwas in dir erreichen, etwas berühren, Gefühle wecken. Dieses Bedürfnis hatte ich stetig mehr und mehr, je öfter ich die Gelegenheit hatte, bei wirklich einzigartigen Augenblicken singen zu dürfen: Voran bei Hochzeiten und später auch bei Trauerfeiern oder anderen besonderen Zusammenkünften und Feierlichkeiten. Immer wieder sind Liedwünsche ganz individuell und haben eine bestimmte Bedeutung. Immer wieder wachse ich und damit meine Stimme.
Für eben diese Stimme, für meine Musikalität, kann ich erst einmal nichts. Das wurde mir so mitgegeben. Dass ich es jedoch lebe, dafür entscheide ich mich bewusst. In früheren Jahren mit vollster Überzeugung als Sängerin und Musikerin in Fest- und Kirmeszelten und heute überwiegend auf Hochzeiten und Trauerfeiern.
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